Zehn Fremde auf einer einsamen Insel – einer nach dem anderen stirbt. Agatha Christies meistverkaufter Roman und ein Meisterwerk der Spannung.
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Zehn Fremde, eine einsame Insel, ein Mörder unter ihnen – und ein alter Kinderreim, der ihr Schicksal besiegelt. “Und dann gabs keines mehr” (Original: “And Then There Were None”, 1939) gilt als einer der einflussreichsten Krimis der Literatur; der Roman erreichte ein internationales Publikum und beeinflusste zahlreiche Nachfolger im Genre. Die Prämisse ist genial: Zehn Menschen, alle mit einem dunklen Geheimnis, werden auf die abgelegene Soldier Island (Soldateninsel) vor der Küste Devons eingeladen. Jeder erhält eine mysteriöse Einladung von einem gewissen Mr. und Mrs. U.N. Owen (liest man laut: “unknown” – unbekannt). Doch als sie ankommen, ist ihr Gastgeber nicht da. Stattdessen finden sie in jedem Zimmer einen gerahmten Kinderreim:
“Zehn kleine Negerlein…” (der Reim hatte im Original und in frühen deutschen Ausgaben einen rassistischen Titel, moderne Ausgaben heißen “Und dann gabs keines mehr” oder verwenden den Reim “Ten Little Soldiers”)
“Zehn kleine Soldaten, die gingen aus zu speisen; einer verschluckte sich an einer Grät’, da waren’s nur noch neun. Neun kleine Soldaten, die schlafen bis zur spät’; einer konnt’ nicht aufstehn, da waren’s nur noch acht…” und so weiter, bis: “Ein kleiner Soldat, ganz allein und klein; der henkte sich auf, und da waren’s keine.”
Am ersten Abend, nach dem Abendessen, ertönt eine Stimme von einem Grammophon: Sie beschuldigt jeden der Anwesenden eines Mordes, den das Gesetz nicht ahnden konnte. Richter Lawrence Wargrave wird vorgeworfen, einen unschuldigen Mann zum Tode verurteilt zu haben. Dr. Armstrong soll während einer Operation betrunken gewesen sein und eine Patientin getötet haben. General Macarthur soll einen Mann in den Tod geschickt haben, weil dieser eine Affäre mit seiner Frau hatte. Emily Brent soll ihr schwangeres Dienstmädchen in den Selbstmord getrieben haben. Vera Claythorne soll ein Kind ertrinken lassen haben, um ihrem Geliebten zu helfen. Philip Lombard gibt offen zu, afrikanische Träger im Stich gelassen zu haben, die dann starben. Anthony Marston ist ein rücksichtsloser Autofahrer, der zwei Kinder überfahren hat. Mr. und Mrs. Rogers, das Hausangestellten-Ehepaar, sollen ihre frühere Arbeitgeberin umgebracht haben, um zu erben. Der junge William Blore, ein Ex-Polizist, soll falsch ausgesagt und einen Mann ins Gefängnis gebracht haben, wo er starb.
Alle leugnen, protestieren – aber alle fühlen sich schuldig, zumindest ein bisschen. Dann beginnt das Sterben. Anthony Marston trinkt einen vergifteten Cocktail und fällt tot um – “einer verschluckte sich”. Mrs. Rogers stirbt in der Nacht an Schlaftabletten – “konnt’ nicht aufstehn”. General Macarthur wird am Strand erschlagen – und mit jedem Todesfall verschwindet eine der zehn Porzellansoldaten vom Esstisch. Die Überlebenden realisieren: Der Mörder ist unter ihnen. Aber wer? Jeder verdächtigt jeden. Niemand kann fliehen – das Festland ist wegen eines Sturms unerreichbar, das Boot fehlt, keine Hilfe kommt.
Christie inszeniert ein perfektes closed-room-mystery: zehn Verdächtige, keiner von außen. Die Spannung steigt exponentiell. Mit jedem Tod wächst die Panik. Die Gruppe versucht sich zu organisieren, sucht die Insel ab, findet niemanden. Sie durchsuchen die Zimmer, finden nichts. Sie beschuldigen einander, doch jeder hat für die Morde Alibis – oder scheint welche zu haben. Wer ist es? Der Richter, kalt und berechnend? Der Arzt, nervös und unsicher? Der Söldner Lombard, der zugibt, ein Zyniker zu sein? Die junge Vera, die zunehmend hysterisch wird? Blore, der Ex-Cop mit rauer Schale?
Christie spielt brillant mit den Erwartungen. Jede Figur scheint verdächtig, jede hat Geheimnisse. Die Atmosphäre ist bedrückend: der Sturm draußen, das alte, düstere Haus, die Isolation. Der Kinderreim wird zur makabren Prophezeiung – die Tode folgen präzise seinem Text. “Fünf kleine Soldaten gingen zu dem Schwarm; einer ward gestochen, da warn’s nur noch vier.” Ein Todesfall durch Bienenstich (tatsächlich eine Injektion). “Vier kleine Soldaten gingen zu dem Strand; ein Hering fraß einen auf, da warn’s nur noch drei.” Ein Ertrinkender.
Einer nach dem anderen stirbt, bis nur noch zwei übrig sind: Vera und Lombard. Sie vertrauen einander nicht. Vera schnappt sich Lombards Revolver und erschießt ihn – überzeugt, dass er der Mörder ist. Doch dann, allein im Haus, hört sie Schritte, sieht eine Schlinge von der Decke hängen… und das Haus der Angst treibt sie in den Wahnsinn.
Warum “Und dann gabs keines mehr” verschenken?
Dieser Roman setzte Standards für Generationen von Thriller-Autoren. Das Konzept der “trapped with a killer”-Situation wurde tausendfach kopiert – von Filmen (Clue, Knives Out) über TV-Serien bis zu Videospielen (Danganronpa). Christies Konstruktion ist perfekt: logisch, fair, aber unmöglich zu durchschauen. Die Auflösung ist genial – sie erfolgt in einem gefundenen Manuskript, das erklärt, wer und warum. Kein Wunder, dass Christie diesen Roman als ihren schwierigsten bezeichnete: “It was so difficult to do that the idea fascinated me.” Ein Krimi ohne Detektiv, ohne Überlebende – wie löst man das?
Perfekt als Geschenk für:
- Krimi- und Thriller-Liebhaber, die Klassiker schätzen
- Alle, die psychologische Spannung lieben
- Mystery-Fans, die gerne miträtseln
- Leser, die “Whodunit”-Geschichten genießen
- Als Einführung in Agatha Christies Werk (ihr bester eigenständiger Roman)
- Menschen, die Bücher suchen, die sie nicht weglegen können
Was Leser an diesem Buch lieben:
Die atemlose Spannung – das Tempo zieht kontinuierlich an, bis zum Finale. Die Fairness – Christie gibt alle Hinweise, aber geschickt versteckt. Die Atmosphäre – die isolierte Insel, der Sturm, das Gefühl der Ausweglosigkeit. Die Charaktere – jeder ist dreidimensional, mit Motiven und Ängsten. Die clevere Konstruktion – der Kinderreim als strukturgebendes Element ist brilliant. Viele Leser kehren nach Jahren zurück, um Details zu finden, die sie beim ersten Mal übersehen haben.
Und dann gabs keines mehr verschenken bedeutet, jemandem einen Klassiker zu schenken, der bis heute unerreicht ist. Christie bewies: Man braucht keinen Hercule Poirot oder Miss Marple, um einen perfekten Krimi zu schreiben – nur eine brillante Idee, makellose Konstruktion und die Fähigkeit, Spannung bis zur letzten Seite zu halten. Ein zeitloses Geschenk für alle, die glauben, dass die besten Geschichten die sind, die man nicht vorhersehen kann. Achtung: Nach diesem Buch werden Sie nie wieder einer Einladung auf eine einsame Insel trauen.