Die berührende Geschichte des Waisenjungen Oliver, der sich aus dem Elend Londons zu einem besseren Leben durchkämpft.
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“Bitte, Sir, ich möchte noch etwas mehr.” Mit diesen neun Wörtern wurde Oliver Twist zu einer bekannten Figur im Diskurs über Ungerechtigkeit. Der Junge, der es wagt, im Waisenhaus um eine zweite Schüssel Haferbrei zu bitten, wird dafür bestraft und verkauft – an einen Sargtischler als Lehrling. Doch Oliver ist nicht bereit, ein Leben in Demütigung zu akzeptieren. Er flieht nach London, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Stattdessen gerät er in die Fänge von Fagin, der eine Bande von Kinder-Taschendieben anführt. In den schmutzigen Gassen und finsteren Höhlen des viktorianischen Londons beginnt Olivers verzweifelter Kampf um Anstand und Würde in einer Welt, die beides nicht kennt.
Charles Dickens veröffentlichte “Oliver Twist” zwischen 1837 und 1839 als Fortsetzungsroman in seinem Magazin “Bentley’s Miscellany”. Es war sein zweiter Roman, geschrieben als er erst 25 Jahre alt war, aber bereits angefüllt mit der sozialen Empörung, die sein gesamtes Werk prägen sollte. Dickens griff mit diesem Buch die unmenschlichen Zustände in Arbeitshäusern, Waisenhäusern und dem Umgang der Gesellschaft mit den Ärmsten an. Das New Poor Law von 1834 hatte die Bedingungen für Bedürftige dramatisch verschärft – Armut wurde als moralisches Versagen behandelt, nicht als soziales Problem. Dickens, der selbst als Kind Armut und Demütigung erlebt hatte (sein Vater saß im Schuldgefängnis, Charles musste mit zwölf in einer Fabrik arbeiten), kannte das Elend aus erster Hand.
Oliver ist ein Kind von bemerkenswerter Reinheit – trotz aller Widrigkeiten behält er seine Unschuld und seinen moralischen Kompass. Er weigert sich, ein Dieb zu werden, selbst als Fagins Bande versucht, ihn dazu zu zwingen. Seine Gutmütigkeit steht im Kontrast zu den Figuren um ihn herum: Fagin, der skrupellose Hehler, der Kinderarmut ausnutzt; Bill Sikes, der brutale Einbrecher, dessen Gewalt eskaliert; der Artful Dodger (Jack Dawkins), der clevere Straßenjunge, der Diebstahl als Überlebensstrategie perfektioniert hat. Doch Dickens zeigt auch: Diese “Kriminellen” sind Produkte ihrer Umstände. Der Dodger ist witzig, loyal zu seinen Freunden, überlebensfähig – ein Kind, das nie eine Chance hatte.
Die Handlung führt Oliver durch Höhen und Tiefen: Er wird von dem gütigen Mr. Brownlow aufgenommen, nur um wieder von Fagins Bande entführt zu werden. Er wird zu einem Einbruch gezwungen, dabei angeschossen und von der Mrs. Maylie und ihrer Nichte Rose gerettet. Parallel dazu entwickelt sich ein dunkles Komplott: Der mysteriöse Monks will Oliver vernichten – doch warum? Die Auflösung enthüllt Olivers wahre Identität, seine Verbindung zu respektablen Familien und ein Erbe, das ihm zusteht. Das Happy End – Oliver wird adoptiert, findet eine Familie, seine Feinde werden bestraft – ist typisch Dickens: melodramatisch, aber befriedigend.
Warum “Oliver Twist” verschenken?
Dieser Roman ist der erste englische Roman, der ein Kind zum Protagonisten macht – und damit die soziale Realität von Kinderarmut ins Zentrum rückt. Dickens prangert nicht nur individuelle Boshaftigkeit an, sondern systemische Ungerechtigkeit: das Armengesetz, das Waisenhaussystem, die Ausbeutung von Kindern. Seine Beschreibungen der Londoner Unterwelt sind so lebendig, dass sie die Stadt selbst zur Figur machen – die nebligen Gassen, die Gin-Paläste, die Märkte und die Themse. “Oliver Twist” ist Sozialkritik, Abenteuerroman und moralische Parabel in einem.
Perfekt als Geschenk für:
- Jugendliche ab 12-13 Jahren, die bereit für klassische Literatur sind
- Leser, die Dickens’ Werk entdecken möchten
- Alle, die sich für soziale Gerechtigkeit und historische Zusammenhänge interessieren
- Menschen, die Geschichten über Resilienz und Hoffnung schätzen
- Fans von viktorianischer Literatur und London-Geschichte
- Jene, die glauben, dass Literatur die Welt verändern kann
Was Leser an diesem Buch lieben:
Die Charaktere sind unvergesslich – von Oliver selbst über den charmanten Dodger bis zum furchterregenden Bill Sikes. Die Szene, in der Sikes’ Hund ihn nach dem Mord an Nancy nicht verlassen will und ihn dadurch verrät, ist eine der kraftvollsten in der englischen Literatur. Nancy selbst – die Prostituierte mit goldenem Herzen, die Oliver rettet und dafür mit ihrem Leben bezahlt – ist eine tragische Heldin. Dickens’ Beschreibungen sind filmisch: Man sieht Fagins Höhle vor sich, riecht den Schmutz der Straßen, hört das Geschrei der Märkte. Der Humor blitzt trotz der düsteren Themen immer wieder durch – Dickens’ Satire auf Bürokratie und Heuchelei ist zeitlos.
Oliver Twist verschenken bedeutet, jemandem einen bedeutenden Sozialroman der Weltliteratur zu schenken. Das Buch trug dazu bei, öffentliche Diskussionen über Arbeitshäuser und Kinderarbeit anzustoßen. Dickens zeigt, dass Literatur Mitgefühl wecken und gesellschaftliche Beobachtung anstoßen kann. Ein Klassiker, der darlegt, dass Güte und Hoffnung auch in schwierigen Umständen bestehen können.